ANABOLIKA NEBENWIRKUNGEN
Schneller, breiter und stärker. So lautet das Motto vieler Profibodybuilder, die aufgrund persönlichen Ehrgeizes und der Möglichkeit, lukrative Werbeverträge zu ergattern, zu Anabolika greifen.
Laut des Arztes und Anabolikaforschers Luitpold Kistler, liegt der Anteil der Anabolikakonsumenten im leistungsorientierten Bodybuilding bei 100%
Auch immer mehr Athleten/innen aus dem Amateur- und Breitensport greifen zu dem Wundermittel, welches Muskeln schneller und massiver wachsen lassen soll. Dies bestätigt die Statistik des Kölner Zollkriminalamtes, die den Anstieg der beschlagnahmten Anabolikaampullen von 65.000 im Jahre 2006 auf 14,5 Millionen im Jahre 2010 beschreibt (Grüting, 2011, S.99). Und welche Alternativen gibt es überhaupt? (Direkt zu den Alternativen)
Gewaltige Muskelzuwächse in kurzer Zeit, die Aufmerksamkeit von Frauen oder Männern, Beachtung in der Clique sowie fehlende Sachkenntnisse sind Gründe für eine langfristige Applikation mit oft stark überhöhten Dosen.
Die vorliegende Artikel soll aufzeigen, wie gefährlich der Konsum anaboler Steroide (Anabolika) für den menschlichen Körper ist und mit welchen Nebenwirkungen von Anabolika zu rechnen ist.
2 Anabole Wirkstoffe
2.1 Definition
Allgemein versteht man unter anabolen Substanzen „Wirkstoffe, die eine Eiweiß aufbauende Wirkung haben“ (Weineck, 2007, S. 915). Unter dem Begriff „Steroide“ werden die Hormone aus den Gonaden[1] und der Nebennierenrinde zusammengefasst. Anabole Steroide bzw. Anabolika sind Steroidhormone aus der Klasse der männlichen Sexualhormone, die auch Androgene genannt werden. (vgl. Weineck, 2007, S.915).
„Da die anabolen Steroide mit dem körpereigenen Hormon Testosteron verwandt sind, weisen sie männlich sexualspezifische androgene und anabole Effekte auf“ (Weineck, 2007, S. 915).
2.2 Anabole Wirkung
Das Testosteron unterstützt den Eiweißaufbau im Körper, indem es die Proteinsynthese fördert und somit wachstumsfördernd auf Muskeln, Skelett und Organe wirkt.
Des Weiteren kommt es zu einer Erhöhung der Anzahl roter Blutkörperchen und der Hämoglobinkonzentration. Weitere Effekte sind die Abnahme des Körperfettanteils, die Positivierung der Stickstoffbilanz sowie eine verbesserte Regeneration. Die Konsumenten könnten somit früher mit der nächsten Trainingseinheit beginnen und somit häufiger neue Reize setzen.
Durch die erhöhte Eiweißsynthesekapazität kommt es zu einem verstärkten Muskelaufbau und somit auch zu einer größeren Maximalkraft. Damit verbunden ist eine „muskelmassenbedingten Erhöhung des Körpergewichtes“ (Weineck, 2007, S. 918).
Für das Bodybuilding sind ein hohes Körpergewicht und eine hohe Muskelkraft essentiell. Dies erklärt, wieso Bodybuilding eine so dopinggefährdete Sportart ist.
Tabelle 1: Anabole Wirkungen von Testosteron (Weineck, 2007, S.917)
2.3 Androgene Wirkung
Durch die Verwandtschaft anaboler Steroide mit dem körpereigenen Hormon Testosteron, weisen Anabolika „männlich sexualspezifische androgene Effekte auf“ (Weineck, 2007, S. 915).
2.4 Einnahme
Die anabolen Steroide werden entweder durch intramuskuläre Injektionen oder oral in Form von Tabletten eingenommen. In Sportarten wie Bodybuilding verwenden die Athleten oft Dosierungen, die weit über den therapeutischen Grenzwerten liegen.
Bodybuilder nehmen oft das 20-fache (100-200mg) von Testosteron ein, was der Körper normalerweise täglich produziert. Zum Erreichen ihrer Ziele geben Profibodybuilder für Anabolika und Wachstumshormone bis zu 5000€ im Monat aus (vgl. Franke & Ludwig, 2007, S.188-189).
3. Anabolika Nebenwirkungen
3.1 Physische Nebenwirkungen von Anabolika
Vergrößerung des Herzens, Verkalkung der Gefäße sowie Leber- oder Nierenversagen sind häufig beobachtete Folgen jahrelanger Applikation anaboler Steroide, welche auch der bereits oben erwähnte Arzt Luitpold Kistler in seiner Doktorarbeit belegt. Er beschreibt in dieser die Obduktion von zehn Männern, die über Jahre hinweg Anabolika genommen haben und im Alter von 28-45 Jahren gestorben sind.
Das Durchschnittsgewicht der untersuchten Herzen betrug 517g und liegt somit deutlich über dem physiologischen Herzgewicht von 300-350g. Des Weiteren zeigten alle Untersuchten zum Teil erhebliche Veränderungen am Herzen auf.
Bis auf eine Ausnahme war bei allen Leichen die Leber krankhaft vergrößert. Die Hälfte der Verstorbenen hatte verkleinerte Hoden und in allen Fällen fiel ein Hirnödem unterschiedlichen Grades auf. Kistlers Schlussfolgerung lautet, dass Anabolika zu „weit reichenden Organschädigungen“ führt (Kistler, 2006, S.13-17).
Die schnelle Steigerung der Muskelkraft kann zu einer Überbeanspruchung des Sehnen- und Bänderapparates führen, der sich langsamer an die erhöhten Belastungen anpasst (vgl.Weineck, 2007, S.921).
Bei Frauen führt eine längerfristige Applikation anaboler Steroide in hohen Dosierungen zur „Entwicklung sekundärer männlicher Geschlechtsmerkmale“ (Weineck, 2007, S.923). Diese machen sich in einer verstärkten Körper- und Gesichtsbehaarung sowie einer tieferen Stimme bemerkbar. Häufig beobachtete Symptome sind außerdem die Verkleinerung der Brust, Akne und Haarausfall (vgl. Weineck, 2007, S.923).
Weitere Anabolika Nebenwirkungen (spezifisch Testosteron) sind:
-Positivierung der Stickstoffbilanz
-Erhöhung der Masse der Skelettmuskeln
-Erhöhte Anzahl roter Blutkörperchen
-Steigerung des Blutvolumen
-Vermehrte Einlagerung von Glykogen
-Verbesserte Regeneration
-Prozentuale Abnahme des Körperfettanteils
-Kontrolle der Körperfettverteilung
3.2 Psychische Nebenwirkungen von Anabolika
Anabolika führen zu einer Aggressivität, die bisweilen auch in Gewalttätigkeit umschlagen kann. Für das Training ist dies jedoch ein positiver Nebeneffekt, da die erhöhte Aggressivität die Trainingsmotivation steigert und damit verbunden auch die sportliche Leistungsfähigkeit . Des Weiteren werden Depressionen sowohl während des Einnahmezyklus als auch nach Absetzen der Medikamente beobachtet.
Das Absetzen der Anabolika bewirkt eine stark verringerte Sexualhormonausschüttung, welche mit einer raschen Abnahme der Muskelmasse und der Kraft einhergeht. Dies wirkt sich negativ auf das psychische Befinden der Sportler/innen aus und kann zu einer chronischen Abhängigkeit führen.
Gefahr: Wenn der Sportler sieht was er in kurzer Zeit erreichen kann und nach dem Absetzen die Erfolge eventuell ausbleiben während der Kollege links von ihm auf der Bank von Woche zu Woche stärker wird und man nachdenkt mit professionellem Bodybuilding Geld zu verdienen, ist der Reiz oft groß weiterhin Präparate einzunehmen und eventuell zu immer stärkeren Mitteln zu greifen.
Der Todesfall Andreas Münzer ist der Beweis der Anabolika Nebenwirkungen:
Bei der Obduktion des ehemaligen Profi-Bodybuilders und Mister Olympia-Teilnehmers Andreas Münzer war laut Obduktionsbericht die Todesursache eindeutig:
„Anabole Steroide sind als Ursache für Lebertumore anzusehen.“ Die künstlichen Sexualhormone hatten zahlreiche tischtennisballgroße Geschwulste in der Leber hervorgerufen, sogenannte Adenome, wie sie von anderen Anabolikatoten bekannt sind. Als die Tumore das Gewebe gänzlich zerstört hatten, kapitulierten weitere innere Organe.
Laut Insiderberichten soll der Cocktail-Mix so ausgesehen haben:
Über das gesamte Jahr:
Ephedrin, AN 1, Captagon, Aspirin, Valium (Aufputschmittel)
Clenbuterol (Muskelaubau mit Fettabbau)
10-6 Wochen vor dem Wettkampf täglich:
2 Injektionen Testoviron à 250 mg (Massegewinn in der Muskulatur)
1 Injektion Parabolan (Anabolika zum Muskelwachstum)
30 Tabletten Halotestin ( “ “ )
30 Tabletten Metandion ( “ “ )
16 IE STH (Wachstumshormon: Muskelaufbau mit gleichzeitigem Fettabbau)
20 IE Insulin (Wirkung umstritten)
5-2 Wochen vor dem Wettkampf täglich:
3 Injektionen Masteron
2 Injektionen Parabolan
30 Tabletten Halotestin
50 Tabletten Stromba (Anabolika zum Muskelwachstum)
2 Injektionen Stromba
24 IE STH
2 Wochen bis zum Wettkampf täglich
2 Injektionen Masteron
2 Injektionen Stromba
40 Tabletten Haloestin
80 Tabletten Stromba
24 IE STH (Wachstumshormon)
Insulin
Aldactone und Lasix (Wasserreduzierung im Muskel)
Wie sehr dieser Plan zu 100% der Wahrheit entspricht, darüber lässt sich natürlich streiten. Fakt ist, dass viele Insider über die extremen Einnahmen berichtet haben und bei der Obduktion circa 20 verschiedene Dopingmittel nachgewiesen werden konnten.
Persönliche Erfahrungen: Da ich in der Fitnessbranche tätig bin und mit vielen Sportlern und auch Profi-Bodybuildern zu tun habe, die mir ihre Erfahrungen berichten. Sehr viele berichten mir von Euphorie, Sexdrang allerdings auch viel mit Aggressionen, Gewaltbereitschaft und extremen Stimmungsschwankungen als Anabolika Nebenwirkungen. Was die körperlichen Fortschritte angeht, habe ich teilweise extreme Fortschritte binnen kürzerster Zeit gesehen, welche natural defintiv nicht möglich gewesen wären. Eines muss dem Sportler klar sein. Nur Anabolika zu konsumieren macht die Muskeln nicht massiver. Das Training muss gut sein. Nur durch Muskeln anstarren kriegt man keine Muskeln.
Was mich auch stört ist, dass man jeden Sportler, der viel Masse aufgebaut hat direkt in die Anabolika-Schublade steckt. Es müssen sehr viele Faktoren berücksichtigt werden.
Wie lange trainiert er schon? Wie viel Muskelmasse in welcher Zeit wurde aufgebaut? Was ist passiert, wenn er mal 3-4 Wochen nicht trainieren konnte. Ich kann da nur an die Sportler appellieren und sagen, dass man nicht jedes 100kg Muskelpacket in die Stofferecke schieben soll.
Alternative Supplemente
Wichtig ist, dass man beim Muskelaufbau mit den richtigen Basic-Supplementen arbeitet, um den bestmöglichen Muskelaufbau zu bewirken. Hier meine Favoriten mit denen ich meine besten Resultate erzielt habe und nicht das Risiko von schlimmen Nebenwirkungen eingehe. Desweiteren haben mir starke Booster geholfen in den Traingseinheiten das Maximum rauszuholen. Hier würde ich allerdings mit der Dosierung je nach Produkt vorsichtig sein und nicht übertreiben.
Creatin: Das Creatine-Monohydrat darf meiner Meinung nach in keiner Aufbauphase fehlen. Meiner Meinung nach vom Preis-Leistungs-Verhältnis ist das Monohydrat von Olimp am stärksten.
Ihr könnt euch hier den kompletten Kreatin-Test anschauen, den wir letztes Jahr durchgeführt haben.
Whey-Protein: Darf in keinem Bodybuilderhaushalt fehlen. Testsieger bei uns der Klassiker der Klassiker von Optimum Nutrition
http://shredd-ed.com//Empfehlungen/Whey
Ihr könnt euch auch den kompletten Whey-Test hier noch mal anschauen
BCAA: Mit den BCAAS in Pulverform von Frey Nutrition Anabolic BCAA Pur
Habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht. Vom Preis-Leistungsverhältnis sehr fair. Schaut euch unseren BCAA-Test an, falls ihr mehr Produkte anschauen wollt.
Booster: Sehr starker Booster, den ich seit kurzem benutze. Perfekt für den gewünschten Tunnelblick
Fazit
Der ehemalige Profibodybuilder Andreas Münzer, welcher durch jahrelangen Anabolikakonsum einen Körper mit rund 100 Kilo Muskelmasse formte, verglich seinen Körper, der in seinen Augen einzigartig war, wie folgt: „Das ist, als [sic] wenn du einen Ferrari hast. Den hat auch nicht jeder“ (Münzer, 1995; zit. nach Franke & Ludwig, 2007, S.185). Der Tod des österreichischen Bodybuilders mit gerade einmal 31 Jahren erschütterte damals viele deutschsprachige Kraftsportler. Obwohl die Obduktion den Konsum von mehreren Anabolikamitteln und Wachstumshormonen belegte, scheinen sich die Kraftsportler in Deutschland davon nicht abschrecken zu lassen (vgl. Grüting, 2011, S.99).
Die im Hauptteil beschriebenen Langzeitfolgen sind wissenschaftlich bewiesen und führen zu der Schlussfolgerung, dass Anabolika vor allem auf lange Sicht gravierende Gefahren mit sich bringen. Enorme Muskelzuwächse in kurzer Zeit stoßen hier auf einen möglichen plötzlichen Herztod im frühen Alter. Wer risikofrei trainieren will, sollte dies auf natürliche Weise tun, wenn er Langzeitschäden verhindern will.
Nutzt die oben legalen aufgelisteten Supplemente, um ohne schlimme Nebenwirkungen zu shredd-en.
Literaturverzeichnis
Franke, W. & Ludwig, U. (2007). Der verratene Sport. Die Machenschaften der Dopingmafia. Täter, Opfer und was wir ändern müssen. München: ZS Verlag Zabert Sandmann.
Grüning, M. (2011). Kriminalität. Findige Zöllner. Der Spiegel 2011(17), S.99
Kistler, L. (2006). Todesfälle bei Anabolikamissbrauch.. Todesursache, Befunde und rechtsmedizinische Aspekte. Dissertation[Quelle: http://d-nb.info/981343554/34 – letzter Zugriff am 14.01.2013]
Kistler, L (2007). „Irgendwann macht es halt bumm“ [Quelle: http://www.spiegel.de/sport/sonst/anabolika-forscher-kistler-irgendwann-macht-es-halt-bumm-a-459177.html – letzter Zugriff am 13.01.2013]
Grüning, M. (2011). Kriminalität. Findige Zöllner. Der Spiegel 2011(17), S.99
Weineck, J. (2007). Sportbiologie (10. Aufl.). Balingen: spitta.
[1] Hoden beim Mann, Eierstock bei der Frau
P.S. Ihr habt jetzt viel über die Anabolika Nebenwirkungen erfahren, postet doch mal, ob ihr jemand kennt, der damit Kontakt hatte.
Hier nochmal kurz zusammengedampft, was Anabolika eigentlich sind und warum ihr das lieber lassen solltet. Studien zufolge liegt die Anwendungsquote im leistungsorientierten Profisport bei fast einhundert Prozent. Und auch immer mehr Amateure greifen zu diesem vermeintlichen „Wundermittel“, schließlich bemerkt man ja tatsächlich ein enormes Muskelwachstum in sehr kurzer Zeit. Doch die Gefahren, die man dabei eingeht, werden oft zugunsten des Ruhmes ignoriert. Fatal!
Was ist das nun genau? Kurz gesagt sind es eiweißaufbauende Stoffe aus der Klasse der männlichen Sexualhormone (auch Androgene genannt). Durch Förderung der Proteinsynthese wird ein Wachstum der Muskeln, des Skeletts und der Organe (zum Beispiel des Herzens) unterstützt. Es gibt noch weitere Wirkungen im Blut und bei der Stickstoffbilanz, die für eine verbesserte Regeneration sorgen. Die Maximalkraft steigt ebenfalls. Die Einahme der Stoffe erfolgt in der Regel mit Hilfe von Tabletten.
Doch was ist daran so gefährlich? Folgen des Konsums sind beispielsweise Leber- und Nierenversagen, Gefäßverkalkungen, Herzvergrößerungen. Ein früher Tod ist nicht selten. Eine weitere Nebenwirkung ist meist eine Überbeanspruchung des Sehnen und Bänderapparates. Bei Frauen kann sich eine tiefere Stimme und verstärkte Körperbehaarung entwicklen. Es gibt auch berichte über eine gesteigerte Aggresivität, die allerdings nur im Training positiv bewertet werden kann. Eine Depression nach Absetzen der Stoffe kann auch häufig beobachtet werden. Die Muskelmasse schrumpft ebenfalls wieder. Dies erklärt auch die latente Suchtgefahr dieser Stoffe.
Da ich natürlich viele Sportler und Profi-Bodybuilder kenne, sind mir auch diese Erfahrungen nicht fremd. Sexdrang und Euphorie liegen leider eng mit Stimmungsschwankungen und Gewaltbereitschaft aneinander. Ich kann euch defintiv raten: Lasst es!
Sorgt lieber dafür, dass ihr richtig mit Creatin und Whey etc. (wie in den anderen Artikeln erklärt) supplementiert. Damit bleibt ihr natürlich und gesund. Vielen Dank fürs Lesen, euer Team Shredd-Ed.
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